Ne kredu ĉion …

Psikologio tre utilas por regi la ĉiutagan vivon. Ĉu vi konsentas? – Almenaŭ mi pensas tion. Pro tio mi tradukis al Esperanto kondutpsikologian libron kun la titolo: „Ne kredu ĉion, kion vi pensas. Instrukcio por sana kaj feliĉa cerbo“. La aŭtoroj Valerija Sipos kaj Ulrich Schweiger estas spertaj psikoterapiistoj kaj skribas en distra stilo por nefakuloj. Alois Eder
Valerija Sipos, Ulrich Schweiger: Ne kredu ĉion, kion vi pensas. Instrukcio por sana kaj feliĉa cerbo (tradukis: Alois Eder), eldonejo KAVA-PECH, ISBN 978-80-88326-09-0, 304 paĝoj, solida bindado, 18 EUR

Alois Eder: Wie ich dazu kam, dieses Buch ins Esperanto zu übersetzen.
Welches Buch? Valeria Sipos/Ulrich Schweiger, Glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Die Anleitung für ein gesundes und glückliches Hirn. Verlag Herder. Wovon handelt dieses Buch? Zwei erfahrene Psychotherapeuten führen darin interessierte Nichtfachleute an die heutigen Ergebnisse der Hirnforschung heran. Die Bedeutung des Buches: Diese Forschungsergebnisse haben einen großen Wert für die Bewältigung des modernen Alltags. Unser Gehirn wurde nämlich im Lauf der Menschheitsgeschichte unter häufig wechselnden Umweltbedingungen geformt. Unser Denken, Fühlen und Handeln ist heute vor Herausforderungen gestellt, die es so in der Menschheitsgeschichte nie gab: die offene Gesellschaft, in der unterschiedlichste Traditionen nachbarschaftlich nebeneinander leben. In den zigtausend Jahren, in denen der Mensch als Jäger und Sammler lebte, kämpften die Menschen in kleinen überschaubaren Gruppen gemeinsam ums Überleben. Heute kann die Menschheit nur überleben, wenn wir zu den angeborenen und anerzogenen Tendenzen unseres Denkens, Fühlens und Verhaltens Distanz gewinnen. Distanz, das heißt sich selbst hinterfragen: Warum denke, warum fühle, warum verhalte ich mich so, wie ich bin? Bin ich auf mein biologisches und kulturelles Erbe festgelegt? Wie kann ich mit denen friedlich auskommen, die anders geprägt sind und mit mir Tür an Tür wohnen?
Esperantosprechern steht es gut an, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Aber wie darüber in unserer Sprache reden, wenn es keine Fachbücher dieser Art in unserer Sprache gibt? Alle Sprachen sind groß geworden, indem ständig aus anderen Sprachen wichtiges Kulturgut übersetzt wird. Das ist bei Esperanto natürlich genauso.
Als ich das besagte Buch in die Hand bekam, war ich elektrisiert. Dieses Buch brauchen wir auf Esperanto! Es ergab sich zufällig, dass in dieser Zeit die Pandemie ausbrach. Mein Aktionskreis wurde eingeschränkt, ich konnte mich auf mein neues Vorhaben konzentrieren. In sechs Wochen war der erste Entwurf fertig. Die bei Esperanto unerlässliche Kontrolle und Einarbeitung der Vorschläge durch die Kontrolleure aus anderen Muttersprachen dauerte nochmal doppelt so lange. Außerdem war ein Problem zu lösen: Wie kann ich dem Leser ein flüssiges Lesen ermöglichen in einem Fach, das nicht zu seiner Alltagsbeschäftigung gehört und das nicht wenige Fachausdrücke notwendig macht? Besser Fußnoten oder besser ein Glossar am Ende des Buches? Der Verleger bevorzugte das erstere, ich neigte zu einem Glossar. Zu den 39 Fußnoten der Verfasser fügte ich schließlich noch weitere 61 „Bemerkungen des Übersetzers“ hinzu und stellte für das Ende des Buches ein „Verzeichnis wichtiger Ausdrücke“ zusammen mit Angabe des Kapitels, wo dieses Wort erklärt wird.
Nun ist das Buch Ende August erschienen, Peter Chrdle vom Verlag KAVA-PECH und seinen Korrektoren und meiner Korrektorin sei Dank. Jetzt zähle ich auf euch, dass ihr das Buch kauft, lest und über den Inhalt in euren Kreisen diskutiert. Esperanto kann zu einem nicht unwichtigen Seitenzweig der Globalisierung werden, wenn wir lernen „uns selbst zu erkennen“ (Kapitel 35) und zu unseren Gewohnheiten ein reflektiertes Verhältnis gewinnen.